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Scanner

Abb. 1: Die derzeit im LfA Sachsen genutzten 3D-Scanner: die Streifenlichtscanner Aicon SmartScan-HE, der Laserscanner Konica Minolta VI-910 und der Handscanner Artec EVA.

Gegenwärtig umfasst das Archäologische Archiv Sachsen (AAS) mehr als 21 Millionen Funde unterschiedlichster Art. Vornehmlich ausgewählte Fundobjekte mit großer wissenschaftlicher Aussagekraft werden in die Funddokumentation aufgenommen. Grundlage dieser Dokumentationen sind die bis heute üblicherweise nach festen Konventionen von Hand angefertigten Zeichnungen und Fotos archäologischer Objekte. Diese traditionellen Produkte der 2D-Dokumentation bilden die Basis für wissenschaftliche Klassifikationen und Publikationen. Jedoch ist das manuelle Zeichnen archäologischer Fundobjekte sehr arbeits- und zeitaufwendig. Außerdem unterliegt es subjektiven Faktoren der Aufnahme und Wiedergabe von Merkmalen wie Verzierungen.

Zur Steigerung der Qualität und der Effizienz der Funddokumentation werden seit 2005 3D-Nahbereichsscanner für die Digitalisierung archäologischer Funde genutzt [Abb 1]. Zunächst mit einem Laserscanner, später ergänzt durch moderne Streifenlichtscanner und einem mobilen Handscanner, können Fundobjekte unterschiedlichster Art und Größe hochgenau und berührungslos digitalisiert werden. Schwierige optische Oberflächeneigenschaften wie beispielsweise Transparenz oder starke Reflexionen können einen Scan sehr schwierig oder gar unmöglich machen. Bis jetzt wurden über 23000 Fundobjekte nahezu aller Fund- und Materialklassen gescannt und für die wissenschaftliche Auswertung weiterverarbeitet.

Besonders die Abbildungsvorschriften in der Archäologie stellen an Computergrafiken hohe Ansprüche hinsichtlich Deutlichkeit, Eindeutigkeit und Genauigkeit. Diese Grafiken haben nicht das Ziel, die traditionellen technischen Zeichnungen zu imitieren, sondern den deutlich gesteigerten Informationsgehalt der hochauflösenden 3D-Modelle in standardisierte, maßstäbliche Grafiken zu überführen. Dafür werden seit 2006, in Kooperation mit der Technischen Universität Chemnitz, Professur Graphische Datenverarbeitung und Visualisierung, die Softwareprodukte TroveSketch und Vessel Reconstructor entwickelt. Die in TroveSketch verwendeten 3D-Shader ermöglichen es bestimmte Bildwirkungen, z.B. durch Kontrastüberhöhung an scharfen Kanten, zu erzielen und dadurch wichtige Oberflächendetails hervorzuheben [Abb. 2]. Ein Profileditor zum Erzeugen beliebiger Schnitte durch das 3D-Modell vervollständigt die Dokumentation des 3D-Modells. Für die metrischen Informationen ist eine automatische Vermessungsfunktion integriert, deren Ergebnisse im 3D-Modell visualisiert und direkt in Merkmalslisten exportiert werden können, die für statistische Analysen zur Typenklassifikation zur Verfügung stehen.

Abb. 2: Die standardisierte Grafik, erzeugt in TroveSketch, zeigt einen Holzbalken des bandkeramischen Brunnens von Altscherbitz (Lkr. Nordsachsen).
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