Handscanner


Während der 3D-Laserscanner und die Streifenlichtscanner meist stationär eingesetzt werden, kommen bei der Digitalisierung von sehr großen oder nicht transportablen Objekten häufig die mobilen 3D-Scanner Artec EVA und Artec LEO zum Einsatz. Im Gegensatz zu den anderen Scannern sind die Artec-Scanner batteriebetrieben und können auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen, die es unmöglich machen, die Streifenlichtscanner gefahrlos zu nutzen, zum Scannen von Objekten und kleineren räumlichen Strukturen verwendet werden [Abb. 1].
Während der EVA-Scanner noch per Laptop bedient werden muss, ist der LEO mit einem integrierten nVidia-Prozessor ausgestattet, sodass der Scanner vollkommen eigenständig eingesetzt werden kann. Der Artec EVA setzt ein Stroboskoplicht ein, mit dem bis zu 16 Messungen pro Sekunde möglich sind, und verarbeitet diese in Echtzeit [Videoclip]. Im Vergleich dazu projiziert der neue Artec LEO mit bis zu 80 Bildern pro Sekunde so schnell, dass nur noch ein Dauerlicht wahrgenommen werden kann.
Die Punktwolken werden direkt zueinander ausgerichtet, so dass es dem Bearbeiter möglich ist, während der Messung den Fortschritt zu sehen und abzuschätzen, in welchen Bereichen noch zusätzliche Scans notwendig sind um Datenlücken zu vermeiden. Eine Besonderheit ist, dass keine Messmarken für die Echtzeitausrichtung der einzelnen Scans benötigt werden. Es müssen keine Klebemarken aufgebracht werden, die entweder Datenlücken erzeugen oder eventuell Klebereste auf dem Fund zurücklassen.
Die integrierten Farbkameras (1,3 bzw. 2,3 MPx Auflösung) erfassen dabei die Farbinformationen für die Berechnung von hochauflösenden Texturen. Nach dem Scannen liegt eine gemeinsame 3D-Punktwolke vor [Abb. 2], die in der mitgelieferten Herstellersoftware ausgerichtet und vermascht (trianguliert) wird. Die 3D-Modelle haben eine Auflösung von bis zu 0,2 mm und können in eine Vielzahl von Datenformaten exportiert werden. Im LfA Sachsen werden üblicherweise die freien Datenformate PLY (Stanford Triangle Format) und OBJ (Wavefront) genutzt.
Messprinzip des Artec EVA mit Stroboskoplicht und der freien Bewegung des Scanners um den Fund herum.