verzierte Bronzetasse mit Henkel
Fundort: | Dobritz (Dresden, Dresden Stadt) |
---|---|
Datierung: | Bronzezeit | Lausitzer Kultur, Stufe der scharfkantigen, gerillten Ware | 1200 - 1050 v. Chr. |
Material: | Bronze |
Fundgegenstand: | Tasse |
Objektbeschreibung:
Tasse aus Bronzeblech mit verziertem bandförmigem Henkel (Typ Friedrichsruhe). Unter dem Hals befinden sich zwei umlaufende Reihen aus sehr kleinen Buckeln. Die abgesetzte Bodendelle ist mit einem geschweiften sechszackigen Stern gerahmt. Der an den Abschlüssen stark verbreiterte Henkel ist jeweils am Rand mit einer Rippe verziert und mit insgesamt fünf Nieten am Gefäßkörper befestigt. Tassen gehören zu den Trinkgefäßen im Service der jüngeren Bronzezeit und stehen für die Teilnehmer des Gastmahls. Bronzeblechtassen gehören zu den häufigsten Formen an Metallgefäßen in der damaligen Zeit.
Florian InnerhoferFundstelle
Fundstellen-Ort:
Kiesgrube Knobloch
Fundstellen-Beschreibung:
Die Fundstelle befindet sich in einem größeren Siedlungsareal der jüngeren Bronzezeit auf einer länglichen Sanddüne, die vor ihrer Beseitigung inselartig aus der Niederung des Elbealtarms im Bereich der Dresdner Stadtteile Dobritz und Laubegast ragte. Von dort sind neben Siedlungsbefunden und Gruben mit zahlreichen Funden weitere Depotfunde vor allem der jüngeren Bronzezeit bekannt geworden.
Fundstellen-Typ:
Depotfund
Befund
Befund-Beschreibung:
Am 9.7.1948 wurde der Depotfund in einer Wand des Kiesabbaus von einem Schüler entdeckt. In dem Keramikgefäß befanden mit Ausnahme des Siebes, das als Abdeckung des Tongefäßes diente, die restlichen 17 Metallgefäße. Das eimerförmige Gefäß war über sieben Tassen und zwei Schöpfgefäße gestülpt, die restlichen sieben Tassen befanden sich um den Eimer. Bei dem Ensemble handelt es sich um den größten Metallgefäßfund der Bronzezeit aus Sachsen.
Fundzusammenhang:
Das Gefäß ist Teil des Metallgefäßdepots von Dresden-Dobritz, es befand sich im Unterteil des großen Keramikgefäßes. Es ist unklar, ob die Tasse dort unter dem auf die Mündung gestülpten Bronzeeimer lag oder dieses Gefäß umrahmte.
Scanner:
Aicon smartSCAN-HE C5 200mm | Streifenlicht | 0,12mm
Literatur
Werner Coblenz, Der Bronzegefäßfund von Dresden-Dobritz. Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 2, 1952, 135–161.
Jasmin Kaiser, Depotfunde. Verzeichnis der sächsischen Metallhorte. In: Friedericke Koch (Hrsg.), Bronzezeit. Die Lausitz vor 3000 Jahren (Kamenz 2007) 102.
Jens Martin, Die Bronzegefäße in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. PBF II 16 (Stuttgart 2009) 43.
Eigentümer/Nutzungsrecht
Landesamt für Archäologie Sachsen, Ausstellung: smac | 360°
AAS:00236362
Eine Wiedergabe ist mit dem Vermerk „© Landesamt für Archäologie Sachsen, Scan/3D-Modell: Thomas Reuter“ gestattet. Die Nutzung für kommerzielle Zwecke ist nicht gestattet.
Permalink
https://archaeo3d.de/sachsen/2016-06-01_tr_0001/
Zitat des Beitrags / Citation
Florian Innerhofer, verzierte Bronzetasse mit Henkel. In: Landesamt für Archäologie Sachsen, Website archaeo | 3D (05.07.2022). https://archaeo3d.de/sachsen/2016-06-01_tr_0001/