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Kippermünze

Fundort: Plauen (Plauen, Vogtlandkreis)
Datierung: Neuzeit | Frühe Neuzeit | 1622 n. Chr.
Material: Silber
Fundgegenstand: Münzen

Objektbeschreibung:

Die silberne Kippermünze des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen aus der Münzstätte Zwickau hat einen Nominalwert von 8 Groschen. Die Vorderseite zeigt im Mittelfeld in einem Volutenrahmen das geteilte Wappen mit den gekreuzten sächsischen Kurschwertern im linken Feld und das Wappen des Herzogtums Sachsen rechts, darüber den Kurhut. Die Umschrift lautet: „IOHAN(nes) : GEO(rgius) : D(ei) : G(ratia) : DUX SAX(oniae) . IV(liae) : CL(iviae) . ET M(ontium) : [gestielte fünfblättrige Rosette]“. Auf der Rückseite sind im Mittelfeld drei Wappen im Dreieck angeordnet: Oben zwischen der Jahreszahl 16 / 22 ein achtspeichiges Glevenrad (sog. Lilienhaspel) über einem kleinen Herzschild [Herzogtum Kleve], darunter ein nach links gewendeter Löwe [Markgrafschaft Meißen] sowie ein nach rechts gewendeter Löwe [Landgrafschaft Thüringen]. Umschrift: „SA(cri) : ROM(ani) : IMPE(rii) ARCH(imarschallus) : ET EL(ector) . [Münzmeisterzeichen „Anker“: Abraham Prellhof; Münzzeichen „Drei Schwäne“: Münze Zwickau]“.

Lutz Jansen

Fundstelle

Fundstellen-Ort:

Unterer Komturhof | PL-03

Fundstellen-Beschreibung:

Die Vögte von Plauen stifteten um 1220 eine Komturei des Deutschen Ordens, die 1544 säkularisiert wurde. Die später im Unteren Komturhof östlich der Johanniskirche, am Hang zur Syra, errichteten Wohngebäude wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das Diakonische Werk Plauen errichtete auf dem Gelände ein Altenpflegeheim. Im Vorfeld fanden von Juni 1994 bis März 1995 Ausgrabungen auf dem Areal statt. Dabei wurde das unter dem Kellerfußboden vergrabene Keramikgefäß mit dem Münzhort geborgen.

Fundstellen-Typ:

Münzhort

Befund

Befund-Beschreibung:

532: Das eingedrückte Schatzgefäß, ein innenglasierter Topf, der mit einem Knaufdeckel verschlossen war, wurde in einer sandig-schluffigen Bauschuttplanierung vergraben, die Backstein- und Diabas-Stücke enthielt. Der Verberger des wohl 1633 versteckten Münzhortes wurde möglicherweise ein Opfer der in eben diesem Jahr in Plauen grassierenden Pest. Der Fundkomplex umfasst 569 Münzen von etwa 1475 bis 1632.

Scanner:

Aicon smartSCAN-HE C8 75mm | Streifenlicht | 0,02mm

Literatur

Walter Bachmann, Das alte Plauen. Ein Beitrag zur Inventarisation der Bau- und Kunstdenkmale (Dresden 1954) 72–91.
Eugen Rahnenführer, Die kursächsischen Kippermünzen. Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden 9 (Berlin 1971) 114 f. und 117 Nr. 552, Taf. 66,552.
Gerhard Krug, Die kursächsischen Kippermünzen II (Ergänzungen zu E. Rahnenführer). Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden 11 (Berlin 1969) 75 und 79 Nr. 552h, Taf. 54,552h.
Roger Paul, Der Münzschatzfund Plauen/Komturhof von 1994. Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 43, 2001, 183 Nr. 273.

Eigentümer/Nutzungsrecht

Landesamt für Archäologie Sachsen

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Permalink

https://archaeo3d.de/sachsen/2019-12-18_mb_0002/

Zitat des Beitrags / Citation

Lutz Jansen, Kippermünze. In: Landesamt für Archäologie Sachsen, Website archaeo | 3D (05.07.2022). https://archaeo3d.de/sachsen/2019-12-18_mb_0002/


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