vierhenklige Amphore
Fundort: | Zauschwitz (Pegau, Leipzig) |
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Datierung: | Neolithikum | Baalberger Kultur | 3800 - 3600 v. Chr. |
Material: | Keramik |
Fundgegenstand: | Amphore |
Objektbeschreibung:
Die Amphore aus Keramik hat einen engen Hals. Die Öffnung am Hals ist leicht nach Außen gebogen. Am Ende des Halses wird der Körper der Amphore breiter, der Durchmesser wird größer. Etwa in der Mitte des Körpers hat die Amphore einen scharfen Knick, der Durchmesser wird wieder kleiner. Auf dem Knick sind vier kleine, spitze Henkel. Jeweils zwei Henkel stehen sich genau gegenüber, sie bilden ein Kreuz. Der Boden der Amphore ist kleiner als die Öffnung im Hals. Der Boden ist flach und leicht nach innen gewölbt.
Die Amphore hat keine Verzierungen. Sie war zerbrochen und wurde zusammengesetzt. Fehlende Teile wurden durch Gips ersetzt.
Unverzierte Amphore mit engem, leicht ausschwingendem Hals, hohem, straffem Umbruch, leicht eingezogenem, konischem Unterteil und kleinem, leicht nach innen gewölbtem Flachboden. Auf dem Umbruch befinden sich vier kleine, spitz ausgezogene, kreuzständige Henkel. Das zerbrochene Gefäß wurde teilweise mit Gips ergänzt.
Florian InnerhoferFundstelle
Fundstellen-Ort:
Neue Grube (ehemalige Lehmgrube Finzel; nördlich des Wegs nach Weideroda) | PEG-10
Fundstellen-Beschreibung:
Die Objekte aus der Fundstelle stammen aus Siedlungen und Gräbern, die es zu unterschiedlichen Zeiten gab.
Die Zeitspanne reicht von 5.500 bis 4.500 vor der christlichen Zeitrechnung bis etwa von 500 bis 1000.
Die Gräber lagen wahrscheinlich in einem Hügel im Nordwesten der Fundstelle.
Bedeutende multikulturelle Fundstelle mit Nachweisen von der Bandkeramik bis ins Frühmittelalter. Die mutmaßlich zu einem Hügel gehörigen Bestattungen lagen im Nordwestteil der Grabungsfläche.
Fundstellen-Typ:
Flachgräberfeld mit Hügelgräbern: Körpergräber
Befund
Befund-Beschreibung:
Die Amphore wurde in Grab 21 gefunden. Das Grab gehört zu einer kleinen Gruppe von Hockerbestattungen. Die Menschen wurden ungefähr zur gleichen Zeit begraben.
Hockerbestattung bedeutet: die Menschen liegen auf der Seite und die Beine sind im rechten Winkel angezogen. Die Arme sind eng um den Körper zusammengelegt.
In Grab 21 wurde eine Frau begraben. Sie war bei ihrem Tod ungefähr 18 Jahre alt. Vor dem Becken der Frau lagen die Knochen eines fast neun Monate alten Fötus, das heißt eines ungeborenen Kindes. Die Frau ist also kurz vor der Geburt des Kindes gestorben.
Untersuchungen haben ergeben, dass dieses Grab zu den älteren Gräbern im Hügel gehört.
Grab 21: Ost-west-ausgerichtete, auf der rechten Seite liegende Hockerbestattung einer rund 18-jährigen, etwa 1,60 m großen Frau mit Blick nach Norden. Die Beine waren rechtwinklig angehockt und die Arme eng vor dem Körper zusammengelegt. Vor dem Becken fanden sich die Knochenreste eines knapp neun Monate alten Fötus, die darauf hindeuten, dass die Frau kurz vor dem Ende ihrer Schwangerschaft bestattet worden war. Das Grab gehört zu einer kleinen Gruppe etwa zeitgleicher Hockerbestattungen, die als Reste eines größeren Grabhügelkomplexes angesprochen werden dürfen. Befundtiefe und naturwissenschaftliche Daten weisen diese Bestattung zu den älteren Gräbern im Hügel zu.
Fundzusammenhang:
Die Amphore lag bei den Füßen der Frau.
Die Amphore befand sich neben der Kanne im Bereich der Füße.
Scanner:
Aicon smartSCAN-HE C5 200mm | Streifenlicht | 0,20mm
Literatur
Stefanie Bergemann, Zauschwitz (Landkreis Leipzig). Siedlungen und Gräber eines neolithischen Fundplatzes. Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie 314 (Bonn 2018) 226–305.
Werner Coblenz, Baalberger Gräber in Zauschwitz, Kreis Borna. Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 7, 1960,139–200 bes. 145–177.
Eigentümer/Nutzungsrecht
Landesamt für Archäologie Sachsen, Ausstellung: smac | 360°
AAS:00085260
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Permalink
https://archaeo3d.de/sachsen/2022-02-16_tr_0003/
Zitat des Beitrags / Citation
Florian Innerhofer, vierhenklige Amphore. In: Landesamt für Archäologie Sachsen, Website archaeo | 3D (05.07.2022). https://archaeo3d.de/sachsen/2022-02-16_tr_0003/