verziertes Ortband

Objektbeschreibung:

Als Ortband wird die beschlagene Spitze einer Scheide zur Aufbewahrung von Hieb-und Stichwaffen (Blankwaffen) bezeichnet. Dazu zählen beispielsweise Schwerter, Dolche, Degen und Säbel in den verschiedensten Ausführungen. Die Form eines Ortbands wurde der jeweiligen Waffe angepasst. Aus dem frühen- und hohen Mittelalter sind reich verzierte Varianten bekannt. Das vorliegende Ortband ist kelchförmig und auf beiden Schauseiten in der Längsachse stark reliefiert. Die geschwungene Mündung besitzt einen verdickten Rand, der jeweils in der Mitte und an den Schmalseiten in Voluten endet. Nach unten endet das Stück in einer knopfartigen Verdickung. Der Querschnitt der zugehörigen Klinge ist linsenförmig, was auf eine zweischneidige Waffe hinweist. Ihre Spitze kann nur etwas über einem halben Zentimeter an der dicksten Stelle gemessen haben, denn die Öffnung bietet nur Platz für 0,8 cm an der breitesten Stelle zwischen den spitz zulaufenden Enden. Hiervon muss die Dicke der Lederverkleidung noch abgezogen werden. Das Ortband wurde aus zwei Teilen zusammengesetzt und ist an beiden Seiten verschweißt. Vermutlich handelte es sich bei der dazugehörigen Waffe um einen Prunkdolch.