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Gürtelblech mit zwei Zierknöpfen, Fragment

Fundort: Cröbern (Markkleeberg, Leipzig)
Datierung: Vorrömische Eisenzeit | jüngere Stufe mittlere Vorrömische Eisenzeit (Lt B2/C) | 300 - 200 v. Chr.
Material: Bronze
Fundgegenstand: Gürtel, Gürtelblech

Objektbeschreibung:

Ein kleines Stück eines Blechstreifens aus Bronze mit zwei Zierknöpfen. Die Zierknöpfe sind nebeneinander mit Nieten am Blechstreifen befestigt.

Die Zierknöpfe sind mit Wirbeln verziert. Sie ragen aus der Oberfläche heraus. Ebenso gibt es auf den Zierknöpfen jeweils vier runde Erhebungen. Sie sehen aus wie Warzen.

Die reiche Verzierung der Zierknöpfe erinnert an Schmuckstücke aus der Latènezeit. Sie ist nach dem Fundort La Tène am Neuburger See in der Schweiz benannt. Die Latènezeit war von 450 vor Christus bis zu den Jahren um Christi Geburt. Sie war besonders bekannt für ihre sehr schönen Metallarbeiten. Dazu gehörten Waffen, Schmuck und Gegenstände des täglichen Gebrauchs.

Fotos aus dem Archiv zeigen, dass von dem mit einem Leder- oder Stoffriemen verbundenen Blechgürtel mehr Teile vorhanden waren. Nach der Übergabe an ein Museum in Dresden sind die Teile offensichtlich verschwunden.

Kleines Fragment eines Blechstreifens mit zwei Zierknöpfen, die nebeneinander mit Nieten befestigt sind. Die reich strukurierte Ausformung mit erhabenen Wirbelmotiven und Warzen ist kennzeichnend für den Plastischen Stil der Latène-Kunst. Fotos im Archiv zeigen, dass der ursprünglich mit einem Leder- oder Stoffriemen verbundene Blechgürtel kurz nach seiner Übergabe ans Museum noch in größeren Fragmenten erhalten war.

Florian Innerhofer/Cornelia Schuricht

Fundstelle

Fundstellen-Ort:

Hopfenberg

Fundstellen-Beschreibung:

Westlich von Cröbern lag oberhalb des Ufers der Pleiße ein Gräberfeld mit Feuerbestattungen. Es stammte aus der Zeit von 1300 vor Christus bis zu den Jahren um Christi Geburt, das heißt aus der jüngeren Bronzezeit bis zur Vorrömischen Eisenzeit.

Das gesamte Gebiet wurde in der 1970er-Jahren von Tagebau Espenhain weggebaggert.

Westlich von Cröbern lag oberhalb der ehemaligen Pleißeaue ein größeres Brandgräberfeld der jüngeren Bronze-, vor allem aber der Vorrömischen Eisenzeit. Die gesamte Flur wurde Ende der 1970er-Jahre vom Tagebau Espenhain überbaggert.

Fundstellen-Typ:

Brandgräber mit unbekanntem Grabbau

Befund

Befund-Beschreibung:

Ein Streufund aus zerstörten Gräbern. Die meisten wurden in den 1880er Jahren gefunden.

Streufund aus zerstörten Gräbern, die vor allem Ende der 1880er-Jahre zutage kamen.

Scanner:

Aicon smartSCAN-HE C5 125mm | Streifenlicht | 0,05mm

Literatur

Ronald Heynowski, Gürtel. Erkennen, bestimmen, beschreiben. Bestimmungsbuch Archäologie 5 (München 2017) 75 f.
Karl Jacob, Die La Tène-Funde der Leipziger Gegend. Jahrbuch des Städtischen Museums für Völkerkunde zu Leipzig 2, 1907, 69–75.
Theodor Voigt, Zwei Formengruppen spätlatènezeitlicher Gürtel. Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 55, 1971, 221–270.

Eigentümer/Nutzungsrecht

Landesamt für Archäologie Sachsen
AAS:00061365

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Permalink

https://archaeo3d.de/sachsen/2022-07-28_tr_0001/

Zitat des Beitrags / Citation

Florian Innerhofer, Gürtelblech mit zwei Zierknöpfen, Fragment. In: Landesamt für Archäologie Sachsen, Website archaeo | 3D (26.09.2022). https://archaeo3d.de/sachsen/2022-07-28_tr_0001/

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