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Gürtelhaken

Fundort: Cröbern (Markkleeberg, Leipzig)
Datierung: Vorrömische Eisenzeit | jüngere Stufe mittlere Vorrömische Eisenzeit (Lt C) | 250 - 150 v. Chr.
Material: Bronze
Fundgegenstand: Gürtel, Gürtelhaken

Objektbeschreibung:

Ein Teil Zierknopfschließhakens aus Bronze. Ein Zierkopfschließhaken ist ein schmückendes Teil der Kleidung. Oft war er an Gürteln, Taschen oder anderen Kleidungsstücken. Der Zierknopfschließhaken diente als Verschluss. Dieser Gürtelhaken war mit dem Gürtel durch eine Niete verbunden. Der Kopf der Niete war mit einem Zierknopf bedeckt. Der Zierknopf erinnert an eine Blüte.

Die Zierknöpfe waren mit dem Schließhaken über drei Ringe verbunden. Die Ringe sind im Dreieck angeordnet. Die Ringe sind mit den Zierknöpfen und untereinander durch kurze Stege verbunden. Auf der Rückseite sind die Ringe hohl.

Am untersten Ring setzt der Steg des Befestigungshakens an. Dazwischen ist um den Steg auf der Vorderseite ein Ring. Der Steg des Befestigungshakens ist bis zu Krümmung auf der Rückseite ebenfalls hohl.

Zierknopfschließhaken mit dreiseitigem Körper aus halbseitig profilierten Ringen, die durch kurze Stege miteinander verbunden sind. Zwei bandartige Fortsätze bilden die Verbindung zum Gürtelriemen. Dieser war jeweils durch eine Niete, die von einem halbkugeligen, profilierten Zierknopf bekrönt ist, befestigt. Der massive Befestigungshaken setzt mit einer Rippe am vorderen Ring an. In seiner Gestaltung errinnert dieses Stück bereits an die jüngeren Lochgürtelhaken, dies erklärt auch die einfachere Gestaltung der beiden Zierknöpfe.

Florian Innerhofer/Cornelia Schuricht

Fundstelle

Fundstellen-Ort:

Hopfenberg

Fundstellen-Beschreibung:

Westlich von Cröbern lag oberhalb des Ufers der Pleiße ein Gräberfeld mit Feuerbestattungen. Es stammte aus der Zeit von 1300 vor Christus bis zu den Jahren um Christi Geburt, das heißt aus der jüngeren Bronzezeit bis zur Vorrömischen Eisenzeit.

Das gesamte Gebiet wurde in der 1970er-Jahren von Tagebau Espenhain weggebaggert.

Westlich von Cröbern lag oberhalb der ehemaligen Pleißeaue ein größeres Brandgräberfeld der jüngeren Bronze-, vor allem aber der Vorrömischen Eisenzeit. Die gesamte Flur wurde Ende der 1970er-Jahre vom Tagebau Espenhain überbaggert.

Fundstellen-Typ:

Brandgräber mit unbekanntem Grabbau

Befund

Befund-Beschreibung:

Ein Streufund aus zerstörten Gräbern. Die meisten wurden in den 1880er Jahren gefunden.

Streufund aus zerstörten Gräbern, die vor allem Ende der 1880er-Jahre zutage kamen.

Scanner:

Aicon smartSCAN-HE C5 125mm | Streifenlicht | 0,05mm

Literatur

Ronald Heynowski, Gürtel. Erkennen, bestimmen, beschreiben. Bestimmungsbuch Archäologie 5 (München 2017) 75 f.
Karl Jacob, Die La Tène-Funde der Leipziger Gegend. Jahrbuch des Städtischen Museums für Völkerkunde zu Leipzig 2, 1907, 69–75.
Theodor Voigt, Zwei Formengruppen spätlatènezeitlicher Gürtel. Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 55, 1971, 221–270.

Eigentümer/Nutzungsrecht

Landesamt für Archäologie Sachsen
AAS:00061356

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Permalink

https://archaeo3d.de/sachsen/2022-07-28_tr_0007/

Zitat des Beitrags / Citation

Florian Innerhofer, Gürtelhaken. In: Landesamt für Archäologie Sachsen, Website archaeo | 3D (27.09.2022). https://archaeo3d.de/sachsen/2022-07-28_tr_0007/

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