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Teil eines Leuchters

Fundort: Rodewisch (Rodewisch, Vogtlandkreis)
Datierung: Neuzeit | Frühe Neuzeit | 1500 - 1700 n. Chr.
Material: Messing
Fundgegenstand: Lampe/Leuchter

Objektbeschreibung:

Kreisförmige Lochscheibe aus Messingblech mit leichter Hohlform, in die sechs große und ein kleines Loch von der konkaven Oberseite auf die konvexe Unterseite durchgestochen wurden. Obwohl das goldglänzende Stück mit vier konzentrischen, mit dem Zirkel eingravierten Kreisen verziert ist, sind die beim Durchlochen auf der Unterseite entstandenen Blechüberstände und Grate nicht abgearbeitet worden, sodass davon auszugehen ist, dass die Unterseite nicht sichtbar war. Ein Rand von ca. 3 mm Breite wurde nach unten abgeknickt, sodass die Scheibe sicher befestigt werden kann und nicht verrutscht. Der Verwendungszweck des Objekts angesprochenen Objekts ist nicht ganz klar. Am wahrscheinlisten ist es, dass es sich um die Lochscheibe eines Gestängeschaftleuchters mit sechs Haltestäben handelt, mit deren Hilfe das eingeklemmte Leuchtmittel, vermutlich eine Kerze, feuersicher vom hölzernen Sockel separiert werden konnte. Ohne Befundkontext muss die Datierung dieses Stücks offen bleiben. Solche Konstruktionen wurden bis ins 19. Jahrhundert verwendet. Metallene Vergleichsfunde sind jedoch rar, da defekte Metallobjekte normalerweise wieder eingeschmolzen wurden.

Mareike Wichmann/Florian Innerhofer/Gabriele Wagner

Fundstelle

Fundstellen-Ort:

Burg Göltzsch | RO-01

Fundstellen-Beschreibung:

Wasserburg südlich von Rodewisch im Auenbereich der Göltzsch. Im Bereich der Kernburg und des 7 m breiten Wassergrabens wurden 1937–1939 Ausgrabungen durchgeführt. Dabei wurden besonders aus dem Graben mit sehr guten Erhaltungsbedingungen für organische Materialien große Mengen an Funden geborgen, die hauptsächlich aus der Zeit vom 15. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts stammen. Auch die frühere Bebauung mit Fachwerkgebäuden auf Bruchsteingrundmauern und Holzschindeldeckung konnte belegt werden.

Fundstellen-Typ:

Wasserburg

Befund

Befund-Beschreibung:

Nicht stratifizierter Streufund.

Scanner:

Hexagon StereoScan neo 75mm | Streifenlicht | 0,02mm

Literatur

Martina Bundszus, Renaissancezeitliche Keramik von der Wasserburg Göltzsch. In: R. Smolnik (Hrsg.), Keramik in Mitteldeutschland – Stand der Forschung und Perspektiven. Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie 57 (Dresden 2008) 256.
Gabriele Gelbrich, Als man das Licht noch schnäuzte … Lampen, Leuchter und Laternen aus der Sammlung Burg Mildenstein (Leisnig 2000) 20–23 mit Abb.
Hans Nadler, Die Ausgrabung der Burg Göltzsch in Rodewisch. Photographie und Forschung. Die Contax-Photographie in der Wissenschaft 2, H. 8, 1938, 242–254.

Eigentümer/Nutzungsrecht

Landesamt für Archäologie Sachsen
AAS:00323288

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Permalink

https://archaeo3d.de/sachsen/2023-02-09_tr_0002/

Zitat des Beitrags / Citation

Mareike Wichmann/Florian Innerhofer/Gabriele Wagner, Teil eines Leuchters. In: Landesamt für Archäologie Sachsen, Website archaeo | 3D (28.02.2023). https://archaeo3d.de/sachsen/2023-02-09_tr_0002/

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