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Henkelbecher

Fundort: Niederkaina (Bautzen, Bautzen)
Datierung: Neolithikum | Schnurkeramische Kultur | 2700 - 2200 v. Chr.
Material: Keramik
Fundgegenstand: Becher

Objektbeschreibung:

Ein bauchiger Becher mit einem zylinderförmigen Hals. Rund um den Hals sind Verzierungen, die die Form von Schnüren haben. Am Rand des Halses gibt es diese Verzierungen nicht.

Am Ansatz des Halses ist ein Henkel. Er hat auch Verzierungen in Form von Schnüren. Um den Bauch des Bechers ist ein schmales Band zu sehen. Das Band hat auch die Form von Schnüren.

Am Übergang zum Hals des Bechers sind Dreiecke zu sehen. Die Dreiecke zeigen mit der Spitze nach unten. Sie bestehen aus mehreren Streifen, die auch die Form von Schnüren haben.

Bauchiger Becher mit feiner, waagrechter Schnurverzierung auf dem zylindrischen Hals, die lediglich den Rand ausspart. Der Henkel umspannt den Halsansatz und ist ebenfalls schnurverziert. Auf der Schulter befindet sich ein schmales, horizontales Band aus Schnureindrücken sowie zum Hals hin ein Muster aus hängenden Dreiecken und senkrechten Streifen im gleichen Verzierungsduktus.

Florian Innerhofer/Cornelia Schuricht

Fundstelle

Fundstellen-Ort:

Schafberg | BZ-66

Fundstellen-Beschreibung:

Ein großes Gräberfeld, die ersten Bestattungen fanden in der Zeit der Schnurkeramischen Kultur (Neolithikum) statt. Hier wurden über lange Zeit Menschen bestattet. Die letzten Bestattungen fanden in der Zeit der Billendorfer Kultur statt.

Archäologische Grabungen fanden auf diesem Gräberfeld in den 1950er Jahren, in den 1960er Jahren und in den 1970er Jahren statt.

Großes multikulturelles Gräberfeld, das mit Bestattungen der Schnurkeramischen Kultur gegründet wurde und nahezu kontinuierlich bis ans Ende der Billendorfer Kultur belegt war. Systematische Ausgrabungen gab es zwischen den 1950er und den 1970er Jahren.

Fundstellen-Typ:

Flachgräberfeld mit Hügelgräbern: Körpergräber

Befund

Befund-Beschreibung:

Wahrscheinlich war es ein sogenanntes Hockergrab. Das ist eine Körperbestattung, bei der der Mensch mit angewinkelten Armen und Beinen in das Grab gelegt wird. Der Körper war von Norden nach Süden ausgerichtet. Die Knochen sind nicht erhalten.

Außerdem lagen in dem Grab noch ein anderer Becher, ein Beil aus Feuerstein, eine Hammeraxt, zwei Klingen aus Feuerstein und zehn Pfeilspitzen aus Feuerstein.

Grab 1971-V/99 (Nr. 728): Mutmaßliche Körperbestattung (wohl Hockerlage in N-S-Ausrichtung) mit gänzlich vergangenen Knochen. Die Beigaben bilden zwei Becher, ein Silexbeil, eine Hammeraxt, zwei Silexklingen und zehn Silexpfeilspitzen.

Fundzusammenhang:

Der Becher lag neben einem anderen Becher und einem Beil aus Feuerstein im nördlichen Teil des Grabes.

Der Henkelbecher lag neben dem anderen Gefäß und dem Silexbeil im Norden der Beigabenverteilung.

Scanner:

Aicon smartSCAN-HE C5 400mm | Streifenlicht | 0,21mm

Literatur

Volker Heyd, Das prähistorischen Gräberfeld von Niederkaina bei Bautzen, Bd. 4. Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie mit Landesamuseum für Vorgeschichte 29 (Stuttgart 2000) 28 f.
Thomas Puttkammer, Das prähistorischen Gräberfeld von Niederkaina bei Bautzen, Bd. 8. Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie mit Landesamuseum für Vorgeschichte 38 (Dresden 2003) 126 f. Taf. 94 f.

Eigentümer/Nutzungsrecht

Landesamt für Archäologie Sachsen
AAS:00181186

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Permalink

https://archaeo3d.de/sachsen/2020-05-20_tr_0001/

Zitat des Beitrags / Citation

Florian Innerhofer, Henkelbecher. In: Landesamt für Archäologie Sachsen, Website archaeo | 3D (05.07.2022). https://archaeo3d.de/sachsen/2020-05-20_tr_0001/


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