Triangulärer Dolch
Fundort: | Kyhna (Wiedemar, Nordsachsen) |
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Datierung: | Bronzezeit | ältere Aunjetitzer Kultur | 2100 - 1900 v. Chr. |
Material: | Kupfer |
Fundgegenstand: | Hieb- und Stichwaffen, Dolch |
Objektbeschreibung:
Eine dreieckige Klinge eines Dolches. Die Klinge ist klein und flach. Die der Spitze der Klinge gegenüberliegenden Seite ist gebogen. Dort befinden sich drei Nietlöcher. An diesen Nietlöchern war der Griff mit Nieten befestigt. Der Griff ist nicht mehr vorhanden.
Die Klinge ist durch Abschleifen und Nachschärfen deutlich kleiner geworden. Die Spitze ist dadurch leicht schief.
Auf einer Seite der Klinge ist eine Bohrung. Damit wurde Metall für eine Untersuchung entnommen.
Kleine, flache, trianguläre Dolchklinge mit gebogener Griffplatte und drei von vorne eingeschlagenen Nietlöchern. Das Stück ist durch Abschleifen und Nachschärfen deutlich verkleinert, dabei wurde die Spitze asymmetrisch zugerichtet. Die Schneiden und das Heft sind minimal abgesetzt. Die Bohrung auf der Rückseite diente zur Probenentnahme.
Florian InnerhoferFundstelle
Fundstellen-Ort:
Nordnordwestlich der Kirche
Fundstellen-Beschreibung:
Der Dolch wurde 1979 beim Bau einer Wasserleitung am nördlichen Rand des Ortes Groß-Kyhna gefunden. Die Fundstelle liegt in einem schmalen flachen Gebiet am Ufer des Gienickenbaches.
Im Mai 1979 bei Ausschachtungsarbeiten für eine Wasserleitung an einem Wohnhaus am nördlichen Ortsrand von Groß-Kyhna zutage gefördert. Die Fundstelle liegt am östlichen Rand der schmalen Aue des Gienickenbaches.
Fundstellen-Typ:
Depotfund
Befund
Befund-Beschreibung:
Der Dolch gehört zu einem sogenannten Depotfund. Ein Depot ist eine Ansammlung von Gegenständen, die absichtlich zusammen vergraben wurden.
Die Gegenstände lagen in einem Keramiktopf. Der Topf war zerbrochen. Wahrscheinlich hatte er noch einen Deckel aus dem Unterteil eines anderen Topfes. Über dem Topf war eine Schicht aus Feldsteinen.
Viele kleine Gegenstände in diesem Depot stehen nicht als Scan zur Verfügung.
Wahrscheinlich lag im Depot noch eine zweite große Zierscheibe. Sie ist aber beim Bau der Wasserleitung zerstört worden.
Das Depot befand sich in rund 60 cm Tiefe vermutlich in einem bei der Auffindung zerscherbten Gefäß, das möglicherweise von dem Unterteil eines weiteren Gefäßes abgedeckt worden war. Oberhalb des Fundes konnte eine lockere Lage an Feldsteinen beobachtet werden. Werner Coblenz schließt nicht aus, dass eine zweite große Zierscheibe bei der Bergung zerstört worden ist. Der Depotfund enthält an kleineren, teilweise nicht gescannten Schmuckobjekten insgesamt 31 Spiralröllchen und acht oder neun Noppenringe. Dazu kommen noch zwei Armspiralen, die zum Scannen nicht ausreichend formstabil sind.
Scanner:
Aicon smartSCAN-HE C5 125mm | Streifenlicht | 0,06mm
Literatur
Werner Coblenz, Ein frühbronzezeitlicher Verwahrfund von Kyhna, Kr. Delitzsch. Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 30, 1986, 37–88 bes. 40.
Sabine Gerloff, Zu Fragen mittelmeerländischer Kontakte und absoluter Chronologie der Frühbronzezeit in Mittel- und Westeuropa. Prähistorische Zeitschrift 68, 1993, 58–102.
Ronald Heynowski/Florian Innerhofer, Das „Goldene“ Zeitalter. In: Sabine Wolfram (Hrsg.), In die Tiefe der Zeit. 300.000 Jahre Menschheitsgeschichte in Sachsen (Dresden 2014) 137–139.
Florian Miketta, Der Hortfund von Kyhna und frühbronzezeitliche Kulturkontakte. Berichte zur Archäologie in Rheinhessen und Umgebung 4, 2011, 85–95.
Bernhard F. Steinmann, Kyhna oder Hin und zurück – Zentraleuropa und der Mittelmeerkontakt. In: H. Meller/M. Schefzik (Hrsg.), Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte (Halle/Saale 2020) 174–177.
Eigentümer/Nutzungsrecht
Landesamt für Archäologie Sachsen, Ausstellung: smac | 360°
AAS:00073149
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Permalink
https://archaeo3d.de/sachsen/2021-04-12_tr_0001/
Zitat des Beitrags / Citation
Florian Innerhofer, Triangulärer Dolch. In: Landesamt für Archäologie Sachsen, Website archaeo | 3D (05.07.2022). https://archaeo3d.de/sachsen/2021-04-12_tr_0001/