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meißelartiges Gerät

Fundort: Zauschwitz (Pegau, Leipzig)
Datierung: Neolithikum | Salzmünder Kultur | 3400 - 3200 v. Chr.
Material: Knochen
Fundgegenstand: Meißel

Objektbeschreibung:

Das Stück eines Knochens mit einem Teil des Knochengelenks.

Das Knochenstück wurde bearbeitet. Auf einer langen Seite ist der Knochen flach mit einer Delle. Die Delle beginnt am Gelenk und wird dann immer schmaler und spitzer. Sie endet in der unteren Hälfte des Knochens. Das Knochengelenk wurde zum großen Teil entfernt.

Das bearbeitete Knochenstück hat Ähnlichkeit mit einem Meißel.

Zu einem meißelartigen Gerät zugerichtetes Knochenfragment mit Gelenkansatz. Die Gelenkpfanne und die Rückseite des Schaftes sind stark überformt.

Florian Innerhofer/Cornelia Schuricht

Fundstelle

Fundstellen-Ort:

Neue Grube (ehemalige Lehmgrube Finzel; nördlich des Wegs nach Weideroda) | PEG-10

Fundstellen-Beschreibung:

Die Objekte aus der Fundstelle stammen aus Siedlungen und Gräbern, die es zu unterschiedlichen Zeiten gab.

Die Zeitspanne reicht von 5.500 bis 4.500 vor der christlichen Zeitrechnung bis etwa von 500 bis 1000.

Das Grab mit dem Skelett des Säuglings war im Südosten der Gräberfläche.

Bedeutende multikulturelle Fundstelle mit Nachweisen von der Bandkeramik bis ins Frühmittelalter. Die Grube mit dem Säuglingsskelett befand sich im Südosten der Grabungsfläche (Quartier 4 [S]).

Fundstellen-Typ:

Körpergräber mit unbekanntem Grabbau

Befund

Befund-Beschreibung:

Das Knochenstück wurde in Grab 129 gefunden. Das war eine große runde Grube, die nach unten immer breiter wurde. Die Grube war mit verschiedenen Schichten gefüllt: Muscheln, Lehm und Schwarzerde. Die Funde waren unterschiedlich tief in diesen Schichten. Die meisten Funde lagen auf dem Grund der Grube.

Dort lag am südlichen Rand der Grube das Skelett des Säuglings. Im Grab waren einige Beigaben: Keramik und Scherben, Geräte aus Knochen, vollständige und zerbrochene Steinbeile und etwas Feuerstein. Außerdem lagen in dem Grab Reste von Tierknochen von Hunden, Schafen, Ziegen, Vögeln und einem Rothirsch. Besonders zu beachten sind die Reste von drei Sumpfschildkröten.

Befund 2000, Grab 129: Große, runde Grube mit leicht kegelstumpfförmigem Profil. Die Verfüllung besteht aus verschiedenen Schichten von tausenden Muscheln, Muschelbruch, Lehm und Schwarzerde, in die unterschiedlich tief die Funde eingebettet waren, vornehmlich aber auf der Grubensohle. Dort befand sich auch am südlichen Rand die Bestattung eines Neugeborenen mit einigen Beigaben. Neben zahlreicher Keramik und Scherben, Spinnwirteln, Knochengeräten, etliche vollständigen und zerbrochenen Steinbeilen sowie wenig Silex gibt es zahlreiche Tierknochenreste von Hunden, Schweinen, Schafen bzw. Ziegen, Rindern, Vögeln, einem Rothirsch sowie besonders beachtenswert von drei Sumpfschildkröten.

Scanner:

Aicon smartSCAN-HE C5 125mm | Streifenlicht | 0,05mm

Literatur

Stefanie Bergemann, Zauschwitz (Landkreis Leipzig). Siedlungen und Gräber eines neolithischen Fundplatzes. Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie 314 (Bonn 2018) 305–308.
Werner Coblenz/Claus Fritzsche, Kleinstkindbestattung in einer reich ausgestatteten Salzmünder Grube mit Muschelschichten von Zauschwitz, Kr. Borna. Ausgrabungen und Funde 25, 1980, 5–17.

Eigentümer/Nutzungsrecht

Landesamt für Archäologie Sachsen, Ausstellung: smac | 360°
AAS:00094769

Eine Wiedergabe ist mit dem Vermerk „© Landesamt für Archäologie Sachsen, Scan/3D-Modell: Thomas Reuter“ gestattet. Die Nutzung für kommerzielle Zwecke ist nicht gestattet.

Permalink

https://archaeo3d.de/sachsen/2022-02-11_tr_0001/

Zitat des Beitrags / Citation

Florian Innerhofer, meißelartiges Gerät. In: Landesamt für Archäologie Sachsen, Website archaeo | 3D (05.07.2022). https://archaeo3d.de/sachsen/2022-02-11_tr_0001/


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