Kanne
Fundort: | Zauschwitz (Pegau, Leipzig) |
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Datierung: | Neolithikum | Salzmünder Kultur | 3400 - 3200 v. Chr. |
Material: | Keramik |
Fundgegenstand: | Kanne |
Objektbeschreibung:
Eine Kanne mit einem hohen Hals in Form eines Zylinders. Die Kanne hat einen bauchigen Körper. Der Rand der Kanne ist gerade und etwas nach außen gebogen.
Der Henkel der Kanne beginnt am Rand und reicht bis zum Ende des Halses. Er ist flach und hat die Form eines Bandes.
Die Form der Kanne ist wird der Oppenschöner Typ genannt. Diese besondere Form der Kannen gehört zur Salzmünder Kultur. Diese Kultur gab es von etwa 3400 bis 3200 vor der christlichen Zeitrechnung im unteren und mittleren Gebiet des Flusses Saale. Das untere Gebiet des Flusses Saale reicht von Halle bis Bernburg. Das mittlere Gebiet des Flusses Saale reicht von Saalfeld bis Naumburg. Beide Gebiete befinden sich in heutigen Land Sachsen-Anhalt.
Kanne mit geradem, leicht ausbiegendem Rand, hohem, zylindrischem Hals und gebauchtem Körper. Der lange, randständige Bandhenkel endet am Halsansatz. Diese Kannen vom Oppenschöner Typ sind eine Leitform der Salzmünder Kultur.
Florian InnerhoferFundstelle
Fundstellen-Ort:
Neue Grube (ehemalige Lehmgrube Finzel; nördlich des Wegs nach Weideroda) | PEG-10
Fundstellen-Beschreibung:
Die Objekte aus der Fundstelle stammen aus Siedlungen und Gräbern, die es zu unterschiedlichen Zeiten gab.
Die Zeitspanne reicht von 5.500 bis 4.500 vor der christlichen Zeitrechnung bis etwa von 500 bis 1000.
Das Grab mit dem Skelett des Säuglings war im Südosten der Gräberfläche.
Bedeutende multikulturelle Fundstelle mit Nachweisen von der Bandkeramik bis ins Frühmittelalter. Die Grube mit dem Säuglingsskelett befand sich im Südosten der Grabungsfläche (Quartier 4 [S]).
Fundstellen-Typ:
Körpergräber mit unbekanntem Grabbau
Befund
Befund-Beschreibung:
Die Kanne wurde in Grab 129 gefunden. Das war eine große runde Grube, die nach unten immer breiter wurde. Die Grube war mit verschiedenen Schichten gefüllt: Muscheln, Lehm und Schwarzerde. Die Funde waren unterschiedlich tief in diesen Schichten. Die meisten Funde lagen auf dem Grund der Grube.
Dort lag am südlichen Rand der Grube das Skelett des Säuglings. Im Grab waren einige Beigaben: Keramik und Scherben, Geräte aus Knochen, vollständige und zerbrochene Steinbeile und etwas Feuerstein. Außerdem lagen in dem Grab Reste von Tierknochen von Hunden, Schafen, Ziegen, Vögeln und einem Rothirsch. Besonders zu beachten sind die Reste von drei Sumpfschildkröten.
Befund 2000, Grab 129: Große, runde Grube mit leicht kegelstumpfförmigem Profil. Die Verfüllung besteht aus verschiedenen Schichten von tausenden Muscheln, Muschelbruch, Lehm und Schwarzerde, in die unterschiedlich tief die Funde eingebettet waren, vornehmlich aber auf der Grubensohle. Dort befand sich auch am südlichen Rand die Bestattung eines Neugeborenen mit einigen Beigaben. Neben zahlreicher Keramik und Scherben, Spinnwirteln, Knochengeräten, etliche vollständigen und zerbrochenen Steinbeilen sowie wenig Silex gibt es zahlreiche Tierknochenreste von Hunden, Schweinen, Schafen bzw. Ziegen, Rindern, Vögeln, einem Rothirsch sowie besonders beachtenswert von drei Sumpfschildkröten.
Fundzusammenhang:
Die Kanne lag in der Nähe des Säuglings.
Die Kanne lag bei der Bestattung des neugeborenen Kindes.
Scanner:
Aicon smartSCAN-HE C5 400mm | Streifenlicht | 0,21mm
Literatur
Stefanie Bergemann, Zauschwitz (Landkreis Leipzig). Siedlungen und Gräber eines neolithischen Fundplatzes. Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie 314 (Bonn 2018) 305–308.
Werner Coblenz/Claus Fritzsche, Kleinstkindbestattung in einer reich ausgestatteten Salzmünder Grube mit Muschelschichten von Zauschwitz, Kr. Borna. Ausgrabungen und Funde 25, 1980, 5–17 bes. 9 Abb. 3,6.
Eigentümer/Nutzungsrecht
Landesamt für Archäologie Sachsen, Ausstellung: smac | 360°
AAS:00094772
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Permalink
https://archaeo3d.de/sachsen/2022-02-16_tr_0002/
Zitat des Beitrags / Citation
Florian Innerhofer, Kanne. In: Landesamt für Archäologie Sachsen, Website archaeo | 3D (05.07.2022). https://archaeo3d.de/sachsen/2022-02-16_tr_0002/